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Friedliche Nutzung von Atomenergie?

Wie die Atom- und die Rüstungsindustrie bei der Beseitigung atomarer Abfälle zusammenarbeiten und welchen Preis die Menschheit dafür zahlt

Was Sie wissen sollten:

Weltweit ist das Problem der Entsorgung atomarer Abfälle immer noch nicht gelöst. In Deutschland erlaubt die neue Strahlenschutzverordnung vom 1. August 2001 große Mengen radioaktiven Tritiums in den Umwelt- und Lebensbereich zu entlassen. Dies gilt auch für radioaktive Abfälle von abzubauenden Atomkraftwerken.

Seit dem 1. Dezember 2003 sind 100 Becquerel radioaktiven Tritiums pro Liter Trinkwassers erlaubt.

Ein 1300 Megawatt Atomreaktor produziert laut Prof. Dr. Dr. med. habil. Siegward-Horst Günther in einem Jahr 210 t abgereichertes Uran. Dieses Material wurde und wird in Waffensystemen wiederverwendet. Für die Atomindustrie ist abgereichertes Uran ein teures Entsorgungsproblem. Dieses Material muss als schwach radioaktiver Sondermüll gelagert werden. Wenn nun die Rüstungsindustrie aus abgereichertem Uran Munition herstellt, entsteht doppelter Profit. Im Irak, Kosovo, Jugoslawien, Afghanistan, und Vieqeus (Puerto Rico) ist Uranmunition bereits zum Einsatz gekommen. Abgereichertes Uran wird wegen seiner Widerstandsfähigkeit vor allem in der Ummantelung Panzer brechender Munition verwendet. Die Strahlenwirkung des Urans ist dabei ein Nebeneffekt mit unkalkulierbarem Langzeitrisiko.

Laut Prof. Dr. Dr. med. habil. Siegward-Horst Günther werden durch den Einsatz von Uranmunition schwere Fehlbildungen, Krebserkrankungen, insbesondere Leukämien und Immundefekte hervorgerufen. Etwa 320 t Uranmunition sind im Golfkrieg 1991 gegen den Irak eingesetzt worden. Im Juni 2000 wurde in der Medizinerzeitschrift Lancet veröffentlicht, dass die Kindersterblichkeit im Zentral- und Südirak 1995 - 1999 mehr als doppelt so hoch war wie im Zeitraum 1985 1989. Im Jahr 2000 wurden in der Region Basra insgesamt 221 Kinder mit Fehlbildungen geboren.

Von den knapp 700 000 im Golfkrieg eingesetzten US-amerikanischen Soldaten sind mittlerweile 180 000 Soldaten am Golfkriegssyndrom (Verseuchung durch abgereichertes Uran) erkrankt. Davon sind 9 000 Soldaten bereits verstorben.

Nur Atommüll, der nicht anfällt, kann nicht für militärische Zwecke verwendet werden.

Um den Weltfrieden sicherer zu machen und die zunehmende radioaktive Verseuchung durch abgereichertes Uran in den Umwelt- und Lebensbereichen und schwer wiegende gesundheitliche Schädigungen zu verhindern ist ein sofortiges Abschalten aller Atomkraftwerke dringend notwendig.

Was können Sie tun?

  • Wechseln Sie zu ökologischen Stromanbietern! Dadurch mindern Sie den Anteil abgereicherten Urans in Waffensystemen und in der Umwelt. Eine Liste ökologischer Stromanbieter und ausführliche Informationen über die neue Strahlenschutzverordnung finden Sie unter folgender Internetadresse: www.sofortiger-atomausstieg.info
  • Beteiligen Sie sich an friedlichen Demonstrationen und Aktionen für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie, gegen atomare Rüstung und für den Frieden in der Welt
  • Fordern Sie mit uns, dass der Verzicht auf Atomwaffen im Grundgesetz verankert wird

Quellen:

Bundesgesetzblatt Teil I G 5702 Nr. 38 am 26. Juli 2001 S. 1769-1800

Bundesgesetzblatt vom 28. Mai 2001 Teil I Nr. 24 S. 958-980 § 7, Anlage 3

Stellungnahme verschiedener Organisationen zur neuen Strahlenschutzverordnung

Brief vom 11. Mai 2001 an die Umwelt und Wirtschaftsminister und die Mitglieder der Ausschüsse des Rates für Umwelt, Gesundheit, Wirtschaft und Soziales, www.sofortiger-atomausstieg.info Es geht um Leben S. 17-18

Dr. med. Ralf Cüppers , Prof. Dr. Dr. med. habil. Siegward-Horst Günther (Hrsg), Urangeschosse, Hg: Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, S. 3, S. 8, S. 21 und S. 22; Freiraum, Dez. 2003 "Welturanwaffenkonferenz brachte südirakische Ärzte nach Hamburg"

Strahlentelex mit Elektrosmog, Berlin, Th. Dersee, Die Schwermetallbelastung durch Uran wurde bisher unterschätzt, S. 3-5, 2. Dez. 2004

Helen Caldicott: Atomgefahr USA die nukleare Aufrüstung der Supermacht, Kapitel: Atomkrieg am Golf und in Kosova. Dies.: Radiation Fears Widen in Balkan Peace Force, London Telegraph, 31.12.2000

"Metal of Dishonour" - Munition aus abgereichertem Uran (DU) verseucht Böden in Krisengebieten, Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug, Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig


Dieses Infoblatt wurde von Helga Linsler, Initiative für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und Kathrin Vogler, Bund für Soziale Verteidigung erstellt.

Es wird bisher unterstützt von:

AG Gerechtigkeit und Frieden der Kölnischen Franziskaner; Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Bonn; Aktionsgemeinschaft Friedenswoche e.V., Minden; Aktionskreis für Frieden e.V Erfurt, Antikriegshaus Sievershausen, Lehrte; AWC e.V. Deutschland e.V. - dt. Zweig der Vereinigung der Weltbürgerinnen und Weltbürger, Überlingen; Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V., München; BürgerInneninitiative gegen Atomanlagen Uelzen; BUND-AG-Atom - Landkreis Harburg; Bundesverband DJN - Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung; contrAtom Winsen/Luhe; DFG-VK Landesverband Niedersachsen-Bremen, Gruppe Münster, Gruppe Kiel; Dortmunder Friedensforum; EUCOMmunity, Freiburger Friedensforum; Friedensbewegung der Region 10, Ingolstadt; Friedensbüro Hannover / Komitee Friedenswoche e.V.; Friedensforum Duisburg; Friedensgruppe Daun; Friedensgruppe Heidenheim; Friedensinitiative Neuperlach; Friedensplenum Iserlohn, Friedenswerkstatt e.V., Kiel; Friedenswerkstatt Mutlangen e.V.; Friedenszentrum e.V., Braunschweig; Gelbes Kreuz International, Prof. Dr. Dr. med. habil. Siegwart-Horst Günther; Gesellschaft für Strahlenschutz e.V., Berlin, Präsident Dr. Sebastian Pflugbeil; Gesellschaft für Strahlenschutz e.V., Köln, Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake; Gewaltfreie Aktion Atomwaffen abschaffen, Stuttgart; IG EntRüstung, Rostock; Informationsstelle Militarisierung IMI, Tübingen; Initiative Bundeswehr abschaffen in der DFG-VK, Flensburg; IPPNW, Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs - Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., Berlin; Lebenshaus Schwäbische Alb, Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie, Gammertingen; Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit, Werdau; Menschen für den Frieden, Düsseldorf; Mütter gegen Atomkraft, München; Nuclear-Free Future Award, München; Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden; Pressehütte Mutlangen, ReiterInnen für den Frieden, Küsten; Rüstungs-Informations-Büro, Freiburg; Strahlentelex - Unabhängiges Fachmagazin, Berlin; Thüringer Friedenskoordination; Zentrum für Friedenskultur, Siegen; Vegetarier-Bund Deutschland e.V., Hannover

Kontaktadressen

Initiative für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie, c/o Helga Linsler (V.i.S.d.P.), Am Fuchsbau 12, 29331 Lachendorf, Tel. 05145-939332

Bund für Soziale Verteidigung, Schwarzer Weg 8, 32423 Minden, Tel. 0571-29456, www.soziale-verteidigung.de

Weiterverbreitung ausdrücklich erwünscht!